Klarinettentage 2017
.....trotz Schnee viel Schwung!
"I was nervous upon coming to clarinet days because I did not know what to expect. My knowledge of German language is minimal, and as an American I play a French-style instrument. However, my concerns were quickly replaced with playing--lots and lots of playing. I was able to rekindle my love of chamber music playing and the opportunity to take lessons was great. All of this in a castle that is older than my country"
(Karen Wright aus Idaho, USA)
Schuhplattler für Anfänger oder die Klarinettentage 2017 auf Schloss Unteröwisheim (von Ulrich Kühl, zum fünften Mal dabei)
Am 03.01.17 war es wieder soweit, die siebten Klarinettentage auf Schloss Unteröwisheim wurden von Bettina Beigelbeck (Begründerin
der Klarinettentage - - Kammermusikerin und Klarinettenlehrerin in Karlsruhe) sowie von Ute Münch (Stellv. 1 Soloklarinettistin der Stuttgarter
Philharmonikerin) im Gewölbekeller des Schlosses Unteröwisheim eröffnet.
Traditionell bestand das erste gemeinschaftliche Erlebnis aus Body- Percussion- Übungen, die Anforderungen an das Rhythmusgefühl
und die Koordinationsfähigkeiten stellten. Bei aller geforderten Konzentration hatten wieder alle Teilnehmer eine Mordsgaudi, wenngleich
die Durchführung an einen Schuhplattlergrundkurs erinnern könnte.
Nach Einteilung der 25 Teilnehmer (ein neuer Anmelderekord) in die unterschiedlichen Ensembles wurde umgehend mit der Arbeit
begonnen. Diese Ensembles waren wieder breit gefächert und reichten von Trios über Duos mit Klavierbegleitung bis hin zu Quartetten
und Quintetten.
Auch die Stückauswahl machte deutlich, um was für ein vielseitiges Instrument es sich bei der Klarinette handelt. Von Tangos, Werken
der Wiener Klassik und der Romantik bis zur Moderne war jede Stilrichtung vertreten. Im Klarinettenchor, also mit Teilnahme aller 25
Spielerinnen und Spieler wurde dann deutlich, welche Kraft, Dynamik und Wohlklang aus einem bearbeiteten Stück Holz aus Afrika
herausgeholt werden kann.
An diesem Tag war erstmals der Karlsruher Holzblasinstrumenten-Bauer Francisco Naranjo dabei. Alle Teilnehmer hatten die Gelegenheit, ihre
Klarinette zu zeigen. Er überprüfte den Zustand der Instrumente und gab praktische Tipps zur Pflege.
Die Ensemblearbeit fand zum Teil ohne Dozenten, teilweise unter fachkundiger Leitung statt. Kombiniert wurden die festen Termine
(jeder Teilnehmer erhielt wieder einen Ablaufplan über die gesamte Dauer der Klarinettentage) mit spontanen Übestunden auf den
Zimmern, Gründung von spontanen Ensembles oder sonstigen Aktivitäten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen (wie immer waren alle
Mahlzeiten ausgezeichnet) wurde dieses Programm fortgesetzt, der Abend fand seinen Ausklang im Gewölbekeller mit jeder Menge
Gespräche und Fachsimpelei rund um die Klarinette.
Der zweite Tag folgte dem Unterrichtskonzept des Vortages mit dem Unterschied, dass das Konzert am Abend im Focus der fest
eingeplanten Einzelunterrichtsstunde stand. Hier wurden ausschließlich Werke mit Klavierbegleitung vorgetragen, tatkräftige
Unterstützung am Klavier wurde wie im Vorjahr durch Christiane Dickel geleistet.
In diesem ca. einstündigen Konzert konnte dann unter Beweis gestellt werden, wie sehr im Rahmen der Vorbereitung zum Kurs geübt
worden ist. Es war wie immer erstaunlich, in welcher kurzen Zeit Dinge mit den Dozenten erarbeitet wurden, die die Qualität des
Vortrags deutlich verbessern konnten.
Der dritte und letzte Tag wurde intensiv dafür genutzt, die Ensemblestücke (inkl. Klarinettenchor)für das Abschlusskonzert zu
perfektionieren.
Dieses Konzert wurde wie üblich nach dem Mittagessen und einer kurzen Anspielprobe im Gewölbekeller (Soundcheck) abgehalten und
stellte sowohl Höhepunkt als leider auch den Abschluss der Klarinettentage 2017 dar.